Jede Jahr zur Brutzeit vom 01. April bis 15. Juli schwingt sich die insbesondere für ihren unermüdlichen Einsatz für den Arten- und Tierschutz bekannte Jägerschaft auf und erklärt vor aller Welt die Katze zur Bedrohung für unsere heimische Tierwelt. Damit schaffen die Herrschaften übrigens immer wieder eine Rechtfertigung für den Abschuss von Hauskatzen.
Auf der Seite des NABU (www.nabu.de) ist darüber ein sehr interessanter Artikel. Komischerweise legt dieser sich für den Artenschutz einsetzende Tier- und Naturschutzverband kein einziges polemisches und Hasstiraden schwingendes Verhalten gegen Katzen an den Tag. Insbesondere die immer wieder von der Jägerschaft zitierte Studie aus Amerika wird vom NABU stark angezweifelt. Der NABU weist auch darauf hin, dass es in Siedlungsgebieten eher einen Anstieg der Vogelpopulation gibt, während in ländlichen Gebieten die Vogelbestände eher abnehmen. Dies also den Katzen anzulasten, ist also wohl zu einfach. Eher ist der Menschen die größere Bedrohung für die Artenvielfalt.
Ein Problem, und so sehen es alle Tierschützer, ist natürlich die unkontrollierte Vermehrung von Hauskatzen. So stellen gerade verwilderte Hauskatzen eine existentielle Bedrohung für die heimische Wildkatze dar. Der gemeinsame, nachhaltige Lösungsansatz aller Tierschützer dazu ist die Kastration von Katzen. Das kostet Geld und macht Arbeit. In Osnabrück ist nicht nur eine Verordnung zur Kastration von Katzen erlassen worden, sondern die Stadtverwaltung stellt auch finanzielle Mittel bereit, um freilebende Katzen zu kastrieren. Freilebende Katze haben keine Besitzer und sind keine Freigänger, die Besitzer haben. Durch diesen Einsatz ist die Katzenpopualation in den letzten Jahren merklich zurück gegangen. Alle Städte und Gemeinden, die diese Projekte unterstützen, kommen zu dem gleichen Ergebnis.
Leider hat sich die Jägerschaft, als selbsternannte Natur- und Artenschützer, noch nie an Kosten für Kastrationsprojekten beteiligt. Da scheint das von der Jägerschaft forcierte Abschießen von Katzen den Damen und Herren anscheinend die bessere Lösung zu sein. Wir sind aber der Meinung, dass unser Weg der Kastrationspflicht nachhaltig und langfristig zu mehr Erfolg führt.
Wenn Sie etwas für die heimische Vogelwelt tun möchten, informieren Sie sich doch beim NABU (www.nabu.de).